Worum geht es bei der Mitochondrialen Medizin?

Viele Patienten suchen den Heilpraktiker wegen chronischer Erkrankungen auf, bei denen eine organbezogene Therapie versagt hat. Also muss auf einer tieferen Ebene nach einer Lösung gesucht werden. Chronische Erkrankungen können in einer Funktionsstörung der Mitochondrien gründen oder haben diese zumindest als Teilursache.

Die Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zelle. In ihnen vollzieht sich die Energiegewinnung durch die Verbrennung von Energieträgern aus unserer Nahrung. Darüber hinaus haben sie weitere wichtige Aufgaben für den Stoffwechsel insgesamt.

Energiemangel aufgrund mitochondrialer Störungen - Ursachen.

  • Wir benötigen Vitamine und Mineralien, um die Energieträger in die Mitochondrien einzuschleusen und in Energie zu verwandeln. Wichtig sind hier zum Beispiel die B-Vitamine, Magnesium, Eisen, Kupfer, Coenzym Q 10. Mängel an lebensnotwendigen Spurenelementen sind heute nicht selten - trotz reichlicher, ja überreichlicher Nahrung.
  • Die moderne Ernährung ist eine Belastung für den Organismus und die Mitochondrien. Wir essen nicht nur kohlenhydratreich, sondern auch mit Vorliebe „leere“ Kohlenhydrate. Leere Kohlenhydrate sind Nahrungsmittel, die uns nur Energie zuführen, nicht aber die Mikronährstoffe, die wir zur Verwertung dieser Energie benötigen. Fehlen diese, werden die Kohlenhydrate im Zellplasma vergoren und es entsteht die Milchsäure. So kommt es zur Übersäuerung des Gewebes und den Folgeproblemen Energiemangel, Gelenk- und Muskelschmerzen, Diabetes II und erhöhte Blutfette.
  • Viele ernähren sich vermeintlich gesund, und doch mangelt es an den oben erwähnten Mikronährstoffen. Woran kann das liegen? Hier einige Beispiele:
    • Wichtig für die Mitochondrien sind die B-Vitamine. Viele Vitamine aus dieser Gruppe sind aber licht- und lagerungsempfindlich oder gehen beim Kochen sehr schnell verloren. Es ist nicht nur wichtig, dass wir viel Obst und Gemüse essen, sondern auch frisch Geerntetes und Ungekochtes.
    • Ein Mangel an Vitamin D betrifft einen sehr großen Teil der Patienten. Die Ursache ist eindeutig: wir bewegen uns zu wenig im Freien.
    • Diäten und Vorlieben für bestimmte Nahrungsmittel befördern Mangelsituationen. So kann es dem Veganer und dem Vegetarier an Vitamin B 12, Carnitin oder Eisen mangeln, wärend der ausschließliche Fleischesser sehr schnell unter einem Folsäuremangel leidet.
    • Durch latente Vergiftungen, chronische Entzündungen oder Stress kommt es zu einem vermehrten Bedarf an Mikronährstoffen.
  • Vergiftungen, z.B. durch Schwermetalle, können den Stoffwechsel der Mitochondrien stören. Kaum ein Mensch leidet heutzutage nicht unter Schwermetallbelastungen. Eine Hauptursache dafür ist nach wie vor das Amalgam in unseren Zähnen, aber viele andere Quellen belasten den Organismus ebenfalls mit Schwermetallen. Die Schwermetalle verändern Proteine, Enzyme sowie Coenzyme und verdrängen physiologisch wichtige Metalle wie Eisen oder Kupfer.
    • Zur Entgiftung werden vermehrt Substanzen wie Gluthadion, Alpha-Liponsäure oder schwefelhaltige Aminosäuren benötigt. Diese werden zwar zum Teil vom Körper selbst synthetisiert, häufig übersteigt der Bedarf aber die körpereigenen Kapazitäten.
  • Nicht nur Schwermetalle sind giftig. Auch andere Gifte beanspruchen heute den Stoffwechsel sehr viel stärker als früher. Dazu gehören die Belastungen mit künstlichen Hormonen und / oder mit Phthalaten, den hormonähnlichen Weichmachern in Plastik. Das geht häufig mit Verlusten an Mineralien und Spurenelementen einher.
    • So kann zum Beispiel ein Vitamin-B6-Mangel die Folge der Pilleneinnahme sein.
  • Stress, psychischer ebenso wie körperlicher, bedeutet eine erhöhte Anforderung an Energie und damit an die Leistungsbereitschaft der Mitochondrien. Fehlt es gleichzeitig an Mikronährstoffen für die Mitochondrien, so ist der Zusammenbruch vorprogrammiert.
  • In solchen Situationen kommt zu einem fehlerhaften Stoffwechsel der Mitochondrien, bei dem sogenannte „freie“ Radikale entstehen. Freie Radikale sind Sauerstoffverbindungen, die aufgrund ihrer biochemischen Reaktionsfreudigkeit Zellstrukturen zerstören können. Diese müssen dann entgiftet werden, wozu wiederum Mikronährstoffe gebraucht werden. Fehlen diese, so schließt sich der Teufelskreis.
  • Chronische Entzündungen führen zu einer erhöhten Beanspruchung der Mitochondrien. Das können Entzündungen aufgrund von Infektionen wie Borreliose, Herpes oder Mononukleose, aber auch infolge unerkannter Allergien sein. Bei diesen Entzündungen entsteht der sogenannte nitrosative Stress. Es bilden sich freie Radikale auf Stickstoffbasis, die noch aggressiver sind als die reinen Sauerstoffradikale. Diese müssen unter Verbrauch von Vitamin B 12, schwefelhaltigen Proteinen, Gluthadion und anderen Stoffen entgiftet werden. Gelingt die Entgiftung nicht, so werden die empfindlichen Mitochondrien angegriffen.
  • Nicht nur chronische Entzündungen, sondern auch andere Stresssituationen führen zur Belastung des Organismus mit Stickstoffradikalen. Dazu zählen beispielsweise auch psychische Traumata und physische Verletzungen (z.B. das Schleudertrauma).
  • Die Belastungen mit erhöhten Stickstoffradikalen führen zu biochemischen Teufelskreisen, so dass auch nach der Beendigung der Stresssituation die Produktion von Stickstoffradikalen andauert. Diese Zusammenhänge stehen oft hinter dem Ausbruch von chronischen Krankheiten nach einem traumatischem Erlebnis, einer akuten Infektion oder einer ähnlich einschneidenden Situation. Heilung kann hier oft nur erreicht werden, wenn man diese negativen biochemischen Rückkoppelungen durchbricht.

Wie können die Funktionsstörungen der Mitochondrien erkannt werden?

Der Verdacht auf eine mitochondriale Funktionsstörung ergibt sich aufgrund der Symptome:
  • Müdigkeit.
  • Leistungsknick.
  • Chronische Erschöpfung.
  • Schlafstörungen.
  • Konzentrationsstörungen.
  • Unerklärbare Gewichtszunahme.
  • Unterzuckerungsanfälle.
  • Infektanfälligkeit.
  • Ekzeme.
  • Juckreiz.
  • Haarausfall.
  • Chronische Entzündungsprozesse.
  • Hoher Blutzucker.
  • Herzrhythmusstörungen.
  • Bluthochdruck.
  • Unerklärbare Muskelschmerzen.
Über moderne Labordiagnostik kann die mitochondriale Funktionsstörung nachgewiesen werden. Der nächste Schritt ist die Ursachensuche. Auch hierzu kann die Labordiagnostik herangezogen werden.

Wie können die Funktionsstörungen der Mitochondrien behandelt werden?

Zur Behandlung gehören:
  • Eine Ernährungsumstellung.
  • Die zusätzliche Gabe von Mikronährstoffen über einen gewissen Zeitraum, bis die Speicher aufgefüllt sind.
  • Die Gabe homöopathischer Arzneimittel, die Fehlfunktionen beheben, chronische Entzündungen ausheilen und die körpereigene Entgiftung anregen.
  • Mitunter kann auch eine Darmsanierung oder eine Entgiftung des Körpers angezeigt sein.
  • Sehr wichtig ist es auch, das Thema Stress zu bearbeiten.
Die Mitochondriale Medizin intergriert Ansätze der alternativen Behandlung, wie sie schon seit vielen Jahren durch Heilpraktiker angeboten werden. Die laborgestützte Diagnostik und Verlaufskontrolle ermöglicht deren effektiven Einsatz unter dem Gesichtspunkt einer optimalen Energiebereitstellung für den Stoffwechsel.

Welche Erkrankungen sind Indikationen für den Einsatz der Mitochondrialen Medizin?

  • Chronisches Müdigkeitssyndrom (CFS, Chronic Fatigue Syndrom).
  • Burnout-Syndrom.
  • Unklare Schwächezustände.
  • Depressionen.
  • Prämenstruelles Syndrom (PMS).
  • Degenerative Erkrankungen des Nervensystems wie Parkinson, Alzheimer oder Multiple Sklerose (MS).
  • Allergien.
  • Autoimmunkrankheiten wie Rheuma, Hashimoto, Basedow, Diabetes mellitus Typ I.
  • Erkrankungen des Herzens, vor allem Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche.
  • Krebs.
  • Probleme des Bewegungsapparates: Muskelschmerzen, Rheuma, chronische Fibromyalgie.
  • Diabetes mellitus Typ II.
  • Störungen des Fettstoffwechsels: erhöhtes Cholesterin, erhöhte Triglyceride.
  • Arteriosklerose.
  • Adipositas (Fettleibigkeit).
  • Erkrankungen der Augen: Katarakt (Grauer Star), Glaukom (Grüner Star), Makuladegeneration.
  • Chronische Entzündungen wie chronische Bronchitis, chronische Blasenentzündungen, chronische Gastritis, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa.
  • Chronische Infektionskrankheiten wie Borreliose, Herpes, nicht ausgeheiltes Pfeiffersches Drüsenfieber, genitale Pilzinfektionen.
  • Aufmerksamkeitsdefizite und Hyperaktivität bei Kindern (ADHS, ADS).
Ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet der mitochondrialen und der orthomolekularen Medizin sind Stoffwechselstörungen, die aufgrund von Medikamenten oder Drogen entstehen.
  • Zu den Indikationen bei stoffwechselrelevanten Medikamenteneinnahmen zählen zum Beispiel:
    • Die medikamentöse Behandlung des Diabetes Typ II mit Metformin.
    • Die Behandlung von erhöhten Blutfettwerten mit Statinen.
    • Die Einnahme von Medikamenten, die den Stoffwechsel von Neurotransmittern beeinflussen, wie Antidepressiva, Antiepileptika, Neuroleptika.
    • Die Einnahme der Pille.
    • Die Einnahme von Ritalin.
  • Folgezustände nach oder während suchtartigem Verhalten entstehen durch den Mißbrauch von:
    • Alkohol.
    • Nikotin.
    • Cannabis.
    • Kokain.
    • LSD.
    • Amphetaminen (Ecstasy, Speed, Crystal Meth).

Wenn Sie unter den oben genannten Beschwerden leiden oder das Gefühl haben, dass Ihr Körper ein Energiedefizit hat, so behandele ich Sie gerne in meiner Praxis in Leipzig.